Aprilia Leonardo
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Undichte Zylinderkopfdichtung
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Autor:  Stephan [ 26. September 2006, 16:03 ]
Betreff des Beitrags:  Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo Jungs!

Bei meinem Kumpel ist ein Kolben und Zylinder montiert, der leicht vor sich hin Ölt. Es tropft zwar nicht, aber es ist immer leicht feucht am Zylinder. Undicht ist die Kopfdichtung sie ja aus einer Metaldichtung besteht, die mit eine art Lack beschichtet ist.
Hat jemand ne Ahnung, wie wir diese Dichtung dicht bekommen können? Geplant sind die Flächen! Ich möchte da nicht so einfach mit Dichtmittel ran, da es auch verkehrt sein könnte.

Gruß Stephan

Autor:  User gelöscht! [ 26. September 2006, 18:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo Stephan,

also deine Zylinderkopfdichtung scheint defekt zu sein. Mit "irgendwie" abdichten ist diesem
Fehler nicht beizukommen.
Was würde ich tun:
1.- nicht weiterfahren und
2.- neue ZKD einbauen

Wie geht das:
Bank und Helmfach abbauen
Kühlwasser ablassen; Kühlwasserzuführungen entfernen
Roller besonders hoch aufbocken (min. 20 cm)
Kabel vom Motor entfernen (Anlasser usw.)
Auspuff abbauen
Stoßdämpfer oben abschrauben (Vorsicht)
Motor mit Hinterad nach unten kippen; Stoßdämpfer festlegen
-->
dann solltest du an den ZK-Deckel herankommen

Unter: http://www.aprilia-leonardo.de oder im Forum
wird das Vorgehen auch beschrieben.

ODER -> SUCHEN unter ZKD bzw Zylinderkopfdichtung ;)

Gruss
Gerhard

Autor:  Christian [ 26. September 2006, 21:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo,

und beim Zusammenbau die Drehmomente der Schrauben am Zylinderkopf exakt einhalten.

Christian

Autor:  Stephan [ 26. September 2006, 23:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo Jungs,
die Kopfdichtung ist schon draußen und auch in Ordnung (hat auch nur 300 km gelaufen). Der Motor ist zerlegt wegen Wasserpumpe aber daß ist ja ein anderes Thema.
Ich weiß natürlich daß ich trotzdem eine neue Dichtung einbauen muß, habe auch schon 2 Stk. bestellt.
Daß das Drehmoment stimmen muß ist auch klar, ist bei meinem Heinkel nicht anders. Wer zu fest zieht, verzieht den Kopf und er wird undicht.
Ich habe auch diverse gute Drehmomentschlüssel für jeden Bereich und keinen mit Zeiger der über eine Skala schrabbelt.

Es ist ja auch nur ein Schönheitsfehler nichts schlimmes, mal sehen ob er nach der erneuten Montage dicht ist.

Es hätte ja auch sein können daß das Problem bekannt ist und jemand sagt: „ Mach es so und so, und er ist dicht“

Vielen Dank trotzdem für eure Mühe!

Gruß Stephan

Autor:  User gelöscht! [ 27. September 2006, 07:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hi Stephan,

sog. Dichtungskitt wurde m. E. beim LEO bisher nicht eingesetzt.
Warum auch?

Du als Oberschrauber bekommst das schon hin.
aber, lass mal etwas von deinen Abschlußergebnissen hören

Gruss
Gerhard

Autor:  Stephan [ 27. September 2006, 08:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo Leofreak,
du hast recht was nicht sein muß soll auch nicht sein.

Bei meinem Heinkel geht es nicht anders, da kenn ich mich aus, aber wo es nicht hingehört will ich es auch nicht hinschmieren, da kann man auch was mit kaputt machen. Wenn etwas von der Dichtungsmasse in die Wasserkühlung gelang könnte es eventuell den Kühler verstopfen, und wer will daß schon.

Die Fertigungstoleranzen sind heutzutage so gut, daß es eigentlich auch ohne geht. Außerdem bringt das Schrauben viel mehr Spaß, wenn man nicht immer die Dichtungsmasse an den Händen hat. Es ist halt ein viel schöneres und sauberes Schrauben.

Ich werde über das Ergebnis berichten wenn alles wieder zusammen ist. Es ist zwar nicht mein Roller, aber ich freue mich schon auf die Probefahrt.
;)

Gruß Stephan

Autor:  Christian [ 27. September 2006, 14:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo,

Ölundichtigkeiten beim Leo sind sehr selten - bei einer defekten Zylinderkopfdichtung dringt meist Kühlmittel in den Zylinder ein. Gut zu sehen an der Zündkerze.

Mal schauen, vielleicht wird mit der neuen Dichtung alles gut? Nach der Sache mit der WaPu weiß man ja auch nicht, wie der Händler den Kopf festgezogen hat. ;)

Grüße,

Christian

Autor:  User gelöscht! [ 28. September 2006, 14:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hi Christian und ALLE

du schreibst- und das wird gestützt durch die statistischen Aussagen-, es sind

"Ölundichtigkeiten beim Leo sind sehr selten - bei einer defekten
Zylinderkopfdichtung dringt meist Kühlmittel in den Zylinder ein."


Überlegung:
Nun sind beides Flüssigkeiten, allerdings mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Motoröl arbeitet im LEO unterhalb seines Siedepunktes bei hohen Drücken, allerdings im Hochtemperaturbereich gegenüber H²O.

Diese Druckverhältnisse und Temperaturen werden seitens des Kühlwasserkreislaufen bei weitem nicht aufgebaut.

Im Grenzbereich beider Medien (Flüssigkeiten) befindet sich die Zylinderkopfdichtung (ZKD), welche leider oftmals den Geist aufgibt. ;(

Frage:
Warum tritt der Defekt (Undichtigkeit) der ZKD mehrheitlich von der Seite des Kühlwassers zum Verbrennungsraum auf, obwohl die Druckverhältnisse im Kompressionsraum wesentlich höher sind?

Gruss
Gerhard

Autor:  Jürgen Posth [ 28. September 2006, 15:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo,

Mögliche Erklärung zur Frage des Defektes. Es hängt nicht nur mit den Drücken zusammen, sondern vielleicht mit dem Temperarturgefälle. Wenn das Wasser noch nicht richtig warm ist und der Motor schon richtig geheizt wird, scheint dies eher einen Defekt der ZKD zu bewirken. Auch sind durch die Temperaturunterschiede auch die Ausdehnungen von der Dichtung, ZKD, Stehbolzen unterschiedlich. Vermutlich kann die Dichtung als schwächstes Glied der Kette dies nicht alles ausgleichen. Hinzu kommen noch die Qualität der Dichtung und auch die Anzugsmomente der Schrauben. Ein Nachziehen der Schrauben ist nach 500 km spätestens erforderlich.

Ich hoffe die Denkansätze helfen weiter.

Viele Grüße
Jürgen

Autor:  chris84 [ 28. September 2006, 22:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

das dürfte einen recht einfachen Grund haben:

wenn ich mich recht entsinne ist genau 1 Öldruckkanal im Zylinder, der hat vielleicht 3mm durchmesser und ist von üppig Dichtfläche umgeben. zurück läuft das Öl druckfrei durch den Kettenschacht.
Das wasser aber befindet sich über eine recht große Fläche verteilt um den zylinder rum. Und da das ein sogenannter "Open-Deck" zylinder is ist zwischen wasser und Zylinder nur diese schmale wandung, auf der die dichtung liegt. diese wird dann gleichzeitig auch noch hoch termisch belastet...

Gruß
Chris

Autor:  User gelöscht! [ 28. September 2006, 22:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hi,

also konstruktiv nahe dem unterem Grenzwert.

Deshalb auch das penible Warmfahren. ;)

Dank für die Aufklärung

Gruss
Gerhard

Autor:  Christian [ 29. September 2006, 22:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo,

so wie Chris84 sehe ich die Sache auch. Je nach Auslegung der Zylinderkopfdichtungen gibt es unterchiedliche Schwachpunkte, an denen die Zylinderkopfdichtung zuerst kaputt geht. Beim Leo ist es eben meist so, dass Wasser in den Brennraum hinein läuft.

Bei anderen Motoren entsteht beispielsweise eher ein Ölleck nach außen hin (bei vielen älteren Opel-Benzinmotoren beispielsweise). Diese Motoren haben nämlich ziemlich weit außen am Zylinderkopf verschiedene Ölkanäle. Also viele Möglichkeiten, wo's raussabbern kann. :D

Grüße,

Christian

Autor:  Stephan [ 4. Oktober 2006, 04:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hallo Jungs,
der Fehler ist gefunden.

Der Guß des Zylinderkopfes ist leider nicht so wie er sein sollte, wobei es sich aber nicht um einen Fehlguß handelt, da der Guß sehr sauber ist. Leider ist die Form für den Guß nicht einwandfrei, so daß ich glaube, daß andere Zylinderköpfe genau so aussehen wie unserer. Die eine Bohrung ist nicht rund sondern leicht Oval, so daß die Dichtung nicht abdichten kann, da sie mit der Dichtfläche in die zu große Bohrung ragt. Die Dichtung dichtet nicht Großflächig wie die Original-Dichtung ab, sondern nur mit einem kleinen Ring um den jeweilig abzudichtenden Bereich.
Um den Zylinder herum dichtet sie zum Glück Großflächig wie die Originale Dichtung ab, so daß es da später bei Belastung keine Probleme geben wird.

http://imageshack.us

http://imageshack.us

Als Lösung haben wir jetzt doch etwas Dichtpaste eingesetzt welche Hochbeständig bis 250°C auf Silikonbasis ist. Mit dieser Dichtpaste habe ich bisher alles dicht bekommen.
Diese Dichtpaste haben wir auf den Zylinder sowie den Zylinderkopf um das entsprechende Loch und vorsorglich um den Steuerkettenschacht gelegt. Die Zylinderkopfdichtung ist jetzt von beiden Seiten in den kritischen Bereichen von der Dichtpaste eingefaßt und dürfte jetzt dicht sein.

http://imageshack.us


http://imageshack.us

Die erste Probefahrt verlief zumindest schon mal erfolgreich. Ich werde euch auf dem Laufenden halten ob weiterhin alles dicht bleibt.

Man sieht sich!
Gruß Stephan

Autor:  Christian [ 4. Oktober 2006, 16:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

Hi Stephan,


danke für die Aufklärung. Da hast du schon einen blöden Fehler erwischt. Wie lange ist denn der Malossi-Satz schon verbaut? Geht da evtl. noch was auf Garantie?

Grüße,

Christian

Autor:  chris84 [ 4. Oktober 2006, 18:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Undichte Zylinderkopfdichtung

@christian: das problem liegt wohl am zylinderkopf, nicht am zylinder wenn ich das richtig sehe...

aber so wie das aussieht ist die dichtfläche an sich dort doch eigentlich breit genug... und Öldruck ist doch hier auch keiner...

was ist das für ein "Relief" auf der Dichtung? Die Original-Dichtung hatte ich glatt im Kopf...

Aber wenn das Problem mit der Dichtmasse behoben ist ist ja alles in Butter! mit der Auftragsstärke müsstest du ja Erfahrung haben, der Laie hat da schnell zu viel draufgetan, dann verstopft die masse nachher irgendwelche Kanäle oder breitet sich irgendwohin aus wo sie nicht hinsoll ;)

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