Aprilia Leonardo
http://www.leonardoforum.de/

Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen
http://www.leonardoforum.de/viewtopic.php?f=6&t=2683
Seite 2 von 3

Autor:  hansejung [ 26. September 2011, 12:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

War nur ein Gedanke:
Wenn die Welle, die Federscheibe oder Distanzring nicht ok wären, könnte man auf eine höhere mechnische Beanspruchung des Hebels tippen.
Ich habe auch gerade den Kipphebel gewechselt und habe (trotz erst 19tkm) die Welle und die Scheiben gewechselt. 6 Euro für die neue Welle ist ja nicht gerade schmerzhaft. Der Preis für die Scheiben schon eher! Meine "alte" Welle hatte zwar auch nur leichte Laufspuren, aber wenn man schon dabei ist, wozu der Geiz.

Wenn man nun sieht, das deine Welle schon 3 Kipphebelbrüche hinter sich hat, wer garantiert dir da, das sie 100%ig intakt ist?!? Ich gehe mal davon aus, das das Ventilspiel gleich eingestellt wurde. Irgendwo muss dann aber trotzdem eine Differenz in der Belastung der beiden Arme her kommen!?

Gruß Hansejung

Autor:  Andreas Hoffmann [ 26. September 2011, 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

hansejung hat geschrieben:
Irgendwo muss dann aber trotzdem eine Differenz in der Belastung der beiden Arme her kommen!?

Einverstanden. Das sehe ich auch so. Aber was hältst Du von der Theorie, dass möglicherweise eines der beiden Ventile aus einem derzeit nicht bekannten Grund sich temporär verklemmt? Wenn die Welle schwergängig wäre, würde das m.E. eher die Rolle und deren Arm überbelasten.

Autor:  hansejung [ 26. September 2011, 13:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Das sich das Ventil verklemmt ... mh, dann müsste es aber krumm oder sonstwas sein. Das ließe sich ja prüfen.

Die Welle wäre wenn ja nicht zwingend schwergängig. Eher würde sich vielleicht (ganz theoretisch) eine Unwucht in der Art einstellen, das die Welle leicht verbogen oder einseitig verschlissen ist oder der linke Sitz der Welle ausgeschlagen ist. Wenn sie sich dann auch mal dreht, würde der Kipphebel im Grunde etwas schief sitzen und daher die Mehrbelastung?!? Hoffe du verstehst was ich meine?! Wäre meine Idee dazu ...

LG

Autor:  Andreas Hoffmann [ 26. September 2011, 13:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

hansejung hat geschrieben:
Das sich das Ventil verklemmt ... mh, dann müsste es aber krumm oder sonstwas sein. Das ließe sich ja prüfen.

Was hälts Du von der Idee, dass sich der Ventilschaft durch Überhitzung so weit ausdehnt, bis er in der Führung klemmt?

Autor:  Leofreund [ 26. September 2011, 13:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Moin Andreas,
der Kipphebel arbeitet gegen die Kraft der Ventilfeder, wenn die Federrate der eingebauten Federn unterschiedlich ist, könnte man auf die Idee kommen die Ventilfedern untereinander zu wechseln. Bricht dann der Andere Hebel sind wir ein Stückchen weiter...
Eine Fehlfunktion des Ventils kann ich mir nicht vorstellen, dann sollten Dellen am Kolben zu sehen sein.

Grüße Reinhold

Autor:  Andreas Hoffmann [ 26. September 2011, 13:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Leofreund hat geschrieben:
Moin Andreas,
der Kipphebel arbeitet gegen die Kraft der Ventilfeder, wenn die Federrate der eingebauten Federn unterschiedlich ist, könnte man auf die Idee kommen die Ventilfedern untereinander zu wechseln. Bricht dann der Andere Hebel sind wir ein Stückchen weiter...

Das ist natürlich ne heiße Methode :-) aber klar... auf zum 5. Hebelbruch :lol:

Leofreund hat geschrieben:
Eine Fehlfunktion des Ventils kann ich mir nicht vorstellen, dann sollten Dellen am Kolben zu sehen sein.
.
Dellen... coole Idee... soll ich mal in den Motor gucken? Ich hab da so ne Batteriebetriebne Hohlraumsonde in meiner Werkstatt mit der könnte es gehen.

Das mit dem klemmenden Ventil will mir halt einfach nicht aus dem Kopf. Einen der Brüche habe ich live miterlebt. Will sagen, da war mal ein Moment, da wusste ich, jetzt ist er wieder ab. Ich bin damals eine längere Steigung gefahren an deren Ende eine rote Ampel war. Genau an dieser ging der Motor dann apruppt aus und sprang nicht wieder an (klemmendes Ventil -> keine Kompression?). Ich habe den Roller damals auf den Gehweg geschoben. Nach einer kurzen Wartedauer sprang er wieder an und fuhr mit etwas reduzierter Motorleistung nach Hause. Zu Hause habe ich dann den Bruch entdeckt.

Was ich mir auch schon überlegt habe: Ist der Rotax Motor über seine ganze Drehzahlspanne von Leerlauf bis Max. eigentlich Volllastfest? Vielleicht liegt der Fehler ja ganz woanders. Ich hatte nämlich kürzlich Probleme mit dem Getriebe und einige kräftige Steigungen gibt es in meiner Gegend schon.

Wenn ich jetzt einen neuen Hebel einbaue, läuft der auch bestimmt wieder zumindest ein paar hundert Kilometer.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Stuttgart sendet euch allen Andreas :)

Autor:  Andreas Hoffmann [ 27. September 2011, 09:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Kurzer Chronologienachtrag:

Erstzulassung: Juni 1997
27.07.2001 - 43.600 km - Ventilspiel nach Ablauf der Garantie zum ersten mal selbst nachgestellt.
30.05.2004 - 58.200 km - Auslaßkipphebel zum ersten mal gewechselt.
05.07.2008 - 74.450 km - Auslaßkipphebel zum zweiten mal gewechselt.
22.08.2009 - 79.150 km - Auslaßkipphebel zum dritten mal gewechselt.
23.09.2011 - 86.135 km - Diagnose: Erneuter Bruch des Auslaßkipphebels. Status Quo.

Derzeit noch keinen Reparaturanlauf unternommen - erstmal Nachdenken angesagt :roll: . Roller läuft mit drei Ventilen problemlos bis 90 km/h und mit Rückenwind und bergab bis 110 km/h 8) . Im Sommer 2011 Probleme mit dem Getriebe gehabt: Getriebe hat bei großen Steigungen (17 %) nicht mehr zuverlässig heruntergeschaltet (Problem mittlerweile behoben). Dadurch ist die Kombination niedrige Drehzahl + Volllast entstanden. Spekulation :idea: : Bruch des Hebels durch Überhitzung und Verklemmung des Ventilschafts??? :?:

15.10.2011 - 86.600 km - Auslaßkipphebel zum vierten mal gewechselt. Variomatik primär (Motor) und sekundär (Kupplung) erneut komplett zerlegt, gereinigt und neu gefettet. Ventilspiele neu eingestellt (Einlaß 0,10 mm, Auslaß 0,15 mm). Anschließende Probefahrt auf die schwäbische Alb (17% Albaufstieg) und Rückfahrt über die Autobahn (ca. 150 km) problemlos absolviert 8) . Gemütszustand des Fahrers: :D

06.11.2011 - 87.658 km - Ventilkontrolle nach 1.000 km Einlaufleistung. Auslaßkipphebel ist i. O. und arbeitet einwandfrei. Das Spiel der Auslaßventile war geringfügig größer wie am 15.10.2011. Während der Einlaufphase auch eine Tour in die Alpen mit Autobahn und Passstrecken unternommen. Siehe auch hier:

http://www.facebook.com/media/set/?set= ... 04d3f90b2b

24.08.2013 - 93.200 km - Kontrolle / Wartung von Ventilspiel + Vario (primär + sekundär). Alles im grünen Bereich :D .

Autor:  pomate [ 22. Oktober 2011, 19:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Das Kipphebelspiel sollte immer auf den größten Wert eingestellt werden, da sich im laufenden Betrieb das Spiel durch die Erhitzung der Auspuffgase verkleinert. Beim Einlass ist das Spiel kleiner, da hier das Frischgas die Ventile zusätzlich kühlt und diese sich weniger ausdehnen.

Auch eine eingelaufene Welle kann dazu beitragen, das ein Ventil oder der Kipphebel bricht.

Vielleicht mal die Ventilsitze näher anschauen, oder auch mal neu einschleifen.

Autor:  hansejung [ 23. Oktober 2011, 08:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

pomate hat geschrieben:
Das Kipphebelspiel sollte immer auf den größten Wert eingestellt werden,

Dieser Aussage würde ich widersprechen, auch wenn die folgenden Aussagen korrekt sind.

Die bekannten Ventilspiel-Werte sind so zu sagen minimale und maximale Wertegrenzen, die genau den von dir beschriebenen Sachverhalt berücksichtigen. Ich fahre ein gesundes Mittelmaß und sogar ein wenig darunter und fahre damit sehr gut. Bei Maximalwerte würde meiner wahrscheinlich schon wieder mit den Ventilen klappern.

LG Hansejung

Autor:  Andreas Hoffmann [ 24. Oktober 2011, 18:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

pomate hat geschrieben:
Das Kipphebelspiel sollte immer auf den größten Wert eingestellt werden, da sich im laufenden Betrieb das Spiel durch die Erhitzung der Auspuffgase verkleinert.

Beim Leo ist es genau umgekehrt. Das Ventilspiel vergrößert sich erfahrungsgemäß im Laufe der Zeit, was darauf zurückzuführen ist, dass die Rollen der Kipphebel Verschleiß unterliegen. Daher ist, wie von hansejung bereits richtig erwähnt, ein Mittelwert optimal und empfehlenswert. Ein Grenzwert, egal ob oben oder unten, ist immer grenzwertig. Die genannten Grenzwerte des Ventilspiels sind immer Werte beim kalten Motor.

Ich bin derzeit fest davon überzeugt, dass der Kipphebelbruch auf ein temporär klemmendes Ventil zurückzuführen ist. Die Kipphebel sind in immer kleiner werdenden km-Intervallen gebrochen. Der Bruch des Kipphebels ist somit das "Krankheitssymptom" und nicht die Krankheit selbst. Das gesamte Leo-Aggregat ist sehr wahrscheinlich nicht volllastfest im gesamten Drehzahlbereich - muss es auch nicht - denn bei Volllast schaltet das Getriebe normalerweise automatisch herunter und die Drehzahl geht hoch. Wenn das aber nicht mehr gewährleistet ist, kann sich der Motor vermutlich überlasten bzw. lokal überhitzen. Bei niedrigen Drehzahlen ist die Zeit in der das Ventil geöffnet ist länger. Die Auslassventile sind den heißen Verbrennungsgasen länger ausgesetzt. Die Ventile müssen sich somit in diesem Betriebszustand zwangsläufig stärker erwärmen.

Ich habe in den einschlägigen Wartungsanleitungen bis jetzt nichts über die Wartung der Sekundär-Variomatik (Kupplungsbereich) gelesen. Deshalb habe ich diesen Punkt bis vor kurzem ausser Acht gelassen. Beim kürzlichen zerlegen der Sekundär-Variomatik wurde mir deutlich, dass dieser Bereich auf keinen Fall wartungsfrei ist. Seither zeigt mein Leo Motor wieder ein vollkommen anderes Drehzahlverhalten. Er schaltet wieder viel früher herunter, bzw. die Drehzahl ist bei Belastung/Beschleunigung und niedrigen Geschwindigkeiten erheblich höher. Einhergehend ist die Performance natürlich wieder viel besser. Der neue Kipphebel hat jetzt schon wieder ein paar hundert Kilometer auf dem Buckel und arbeitet einwandfrei. :D

Ich möchte daher allen Leo-Fahrern die Sekundär-Variomatik "ans Herz legen" :idea: (um die Primär-Variomatik kümmert sich ja ohnehin jeder). Wenn man die Beiträge im Internet und in diesem Forum ließt, dabei die Fülle der Kipphebelprobleme entdeckt und feststellt, dass selbst der Hersteller des Motors genau an dem Punkt an dem der Hebel bricht eine Änderung vorgenommen hat, kann man schon nachdenklich werden... :roll: Vielleicht hängen einige Zylinderkopfprobleme o. ä. ursächlich auch damit zusammen...

Viele Grüße aus dem herbstlich sonnigen Stuttgart!

Autor:  hansejung [ 24. Oktober 2011, 19:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Andreas Hoffmann hat geschrieben:
pomate hat geschrieben:
Das Kipphebelspiel sollte immer auf den größten Wert eingestellt werden, da sich im laufenden Betrieb das Spiel durch die Erhitzung der Auspuffgase verkleinert.

Beim Leo ist es genau umgekehrt. Das Ventilspiel vergrößert sich erfahrungsgemäß im Laufe der Zeit, was darauf zurückzuführen ist, dass die Rollen der Kipphebel Verschleiß unterliegen.

Falsch und richtig!

Normalerweise stellt man das Ventilspiel bei kaltem/lauwarmen, aber nicht bei heißem Motor ein. Wenn sich der Motor dann im Betrieb stärker erwärmt, reduziert sich das Ventilspiel. Wärme, Metall, Ausdehnung und so ... Daher ist die von pomate geäußerte Aussage das sich das Ventilspiel verkleinert korrekt! Das mit dem Einstellen sehe ich anders.

Das sich das Ventilspiel im Laufe der Zeit vergrößert ist in den meisten Fällen richtig. Den Grund hast du genannt. Aber selbst dann wirst du eine Reduzierung des Ventilspiels im Vergleich zwischen kalten und warmen Motor feststellen können. Nur mit größerem Ventilspiel im kalten Zustand ist natürlich auch das Ventilspiel im warmen Zustand größer!

--> Sicht eines Informatikers :mrgreen:

LG Hansejung

Autor:  Leofreund [ 25. Oktober 2011, 08:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Moin, Ventilspiel nach stellen... bei Rüdigers Leo wurde bei 12000 km (z.Z. über 50000 km) das Spiel eingestellt, seit dem nur kontrolliert. Es ist konstant, ich schließe daraus das der Verschleiß am Ventilteller und Nockenwelle... sich die Waage hält. Im nächsten Jahr werden wir mal wider nachschauen.

Grüße Reinhold

Autor:  Andreas Hoffmann [ 25. Oktober 2011, 10:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Moin Reinhold, der Einlasskipphebel ist bei mir noch Erstbestückung. Er ist also derzeit mehr als 86 tkm gelaufen. Das Spiel der Einlassventile musste ich immer wieder in großen km-Abständen korrigieren und es war dann immer zu groß. Gleichzeitig kann ich an der Rolle des Einlasskipphebels mittlerweile ein leichtes Spiel feststellen. Gruß, Andreas

Autor:  Franz [ 26. Oktober 2011, 12:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Wieso holst du dir nicht einfach einen wenig gebrauchten, kompletten Zylinderkopf?

Diese sind immer wieder bei eBay (bezahlbar) drinnen.

Autor:  Andreas Hoffmann [ 7. November 2011, 13:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kipphebel Auslassventile zum 3. mal gebrochen

Neuer Stand: Kipphebel hat die ersten 1000 km problemlos absolviert :D (vgl. Nachtrag Chronologie).

Seite 2 von 3 Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
http://www.phpbb.com/