Aprilia Leonardo

Hallo,
heute ist nicht mein Tag. Erst Auto das Hosenrohr gewechselt und alle Bolzen abgebrochen die möglich sind, dann Ventile beim Leo eingestellt und nun läuft er nicht mehr rund.

Wie bin ich vorgegangen ... genau wie es im LYS drin steht. Hatte auch bis auf etwas fest sitzende Gehäuseschrauben (Ventildeckel) keine Probleme. Das Ventilspiel war, finde ich zumindest etwas zu groß. Einlass: konnte ich locker eine 15 Leere durchschieben. Auslass ging die 20 auch sehr gut durch.

Dann habe ich die Ventile wie folgt eingestellt:
Einlass --> 0,08 (0,10er ging gerade so noch durch)
Auslass --> 0,13-0,14 (die 15er ging auch noch gut durch, aber schon etwas fester)

Was mir beim Zusammenbau auffiel war, das der Luftschlauch am oberen Ende vom Ansaugtrackt ab war. Hab die Schelle gelöst und dann den Schlauch neu fixiert. Das kann gut bei der Demontage passiert sein, zudem war ein sauberer Rand zu sehen, bis wo der Schlauch vorher drauf war. Der Schlauch ist auch schon geflickt (vom Vorbesitzer). Ein neuer durch Zufall schon bestellt, aber dauert noch. Ansonsten lief der Leo vorher ja auch recht gut.

Grund warum ich die Ventile überhaupt angegangen bin ... seit ungefähr 10.000km wurde da nix dran gemacht. Also wollte ich schauen und wenn nötig einstellen.

Was macht er nun: Erst sprang er recht widerwillig an, lief dann aber. Hab ihn im Standgas zirka 3-5 Minuten laufen lassen, kein Problem. Dann ausgemacht. Nach ein paar Minuten wollte ich starten ... nix. Dann plötzlich lief er doch aber etwas unrund. Ließ ich ihn im Standgas laufen, wurde der Lauf immer schlechter (als würde jemand das Standgas langsam runter drehen) und er geht aus. Springt wieder schlecht an und dann wieder das gleiche Problem.

(Als Info dazu noch: Habe den Motorblock (Leckbohrung und Vergaser + Schläuche natürlich nicht) mit Bremsenreiniger und Pressluft gereinigt. Aber das sollte ja eigentlich nicht die Ursache sein!?)

Was ist da falsch gelaufen? Kann solch ein Verhalten durch Ventileeinstellen verursacht werden???

Gruß
Enrico

Habe mich selbst heute an mein Ventilspiel gemacht und kann so nichts ungewöhnliches aus Deinen Zeilen rauslesen.
Ein widerwilliger Lauf des Motors deutet für mich sonst aber schon in die ungeliebte Richtung > Nebenluft...
(Luftfilter/Ansaugschläuche/Co-Schraubendichtung etc)

Das Ventilspiel hast Du dann mit der OT-Fixierung (Ölabstreifblech ab) durchgeführt und das Spiel der Ein bzw Auslassseite jeweils möglichst gleich eingestellt und fixiert, hm?!
Im Zweifel, bezüglich des Vent.-Spiels, besser nochmals (...ja, ich weiß...) auseinandernehmen und kontrollieren...
Wenn zu eng bemessen, droht das kapitale Aus oder bestenfalls der Kipphebelbruch.
Falls zu weit > Leistungseinbuße.

Leo macht oft wirklich so richtig Spass

So, habe heute noch einmal die Ventile geprüft. Wie oben bereits beschrieben ... keine Änderungen. Habe deshalb auch keine weiteren Einstellungen vorgenommen.

Dann habe ich den Luftfilter geprüft. Der Luftfilterkasten war im vorderen Bereich leicht verölt bzw. mit Benzinresten verschmutzt. Habe alles komplett gereinigt. Ich vermute mal das es daher kommt, weil ich gestern beim Starten auch öfter etwas mehr Gas gegeben habe?! Oder was denkt ihr?

Die berühmt berüchtigte Ansaugmuffe Nummer 16 habe ich ausgebaut und noch einmal mit Isolierendem, hochflexiblen gummiartigen Kleber "ummantelt" ... morgen sollte er durchgetrocknet sein, dann erfolgt der Einbau. (wie gesagt, eine neue ist auch schon bestellt)

Beim Luftfilterkasten habe ich die Dichtung herausgenommen, gereinigt und dann wieder eingesetzt. Dann wieder zusammengeschraubt und (testweise für morgen) die Naht mit einem selbstdichtenden Isolierband außem am Gehäuse abgeklebt. Gleiches auch mit der Silent-Box gemacht. Dann sollte es mit Nebenluft von dieser Seite keine Sorgen mehr geben.

Was mir noch aufgefallen ist, ist das die Vergasermuffe porös ist. Vielleicht hätte ich den Dreck auf ihr lassen sollen, vielleicht hat der einige "Schäden" noch abgedichtet?! Werde ich nicht drum rum kommen auch noch neu zu bestellen.

Ich hoffe mal das dann die Probleme zu Ende sind. Ich habe ein wenig Skrupel an den Vergaser dran zu gehen. Habe die Befürchtung das ich, wenn ich ihn reinige neu einstellen muss und das wäre dann schon wieder eine mögliche Fehlerquelle mehr. Vorher lief er ja sauber ... *seuftz*

Gruß
Enrico

Status:
Neuer Luftfilter am Vergaser und neue Vergasermuffe montiert. Im gleichem Atemzug noch den Vergaser (Schwimmerkammer) gesäubert. Alles zusammengebaut, kurz georgelt und er lief. Wenn er nun warm ist, springt er mit einem Tip auf den Startknopf an. Ist er abgekühlt, muss ich 2-3 Versuche starten und immer ein wenig Gas geben. Dann kommt er. Motorlauf deutlich ruhiger. Im Standgas konnte ich vorher fast nichts im Spiegel sehen, weil sie so vibriert haben. Nun kein Problem ... auch angenehmer in den Händen

Motor zieht gefühlt etwas besser und sampfter (dennoch kraftvoll). Es ist nicht mehr so ruppig am Gas. Endgeschwindigkeit hat sich nix getan. 105km/h mehr geht nicht. Schade. Was nun noch fehlt sind die neuen Variorollen ... das Paket kam heute doch noch nicht an. Werde dann noch mal die Laufflächen der Antriebsscheiben prüfen, wenn ich sie auseinander nehme.

Ich kann nicht glauben, das 105 km/h bei einem 150er alles sein soll ...

LG
Enrico

Gestern auf die Autobahn, ein wenig gejagt den kleinen ... nach einer Weile gings ein wenig mehr als sonst ... immer wieder waren laut Tacho 112km/h drin ... gemessen mit GPS reelle 104km/h.

Dann durch eine Baustelle:
Links und rechts hohe Leitplanke. Geschwindigkeit zirka 75km/h. Da hörte man ein permanentes Klacken tack,tack,tack in einem Abstand von gefühlten 0,5 Sekunden. Runter von der AB und angehalten. Motor läuft sauber, Klacken weg. Dann wieder auf die Bahn (ohne Leitplanke) nichts zu hören. Dann Schnellstraße in der Stadt, gleiches Phänomen, aber nicht so regelmäßig.

Wenn ich den Roller rückwärts schiebe, hört man auch ein Klack-Klack. Wackelnde Bremsbacken?!?!????? Die neue Scheibe schleift hinten auch etwas unregelmäßig ... minimalster Schlag. Beim Bremsen nicht spürbar. Beim Betrachten und händischen Drehen, jedoch zu erkennen. Die Bremsbeläge hatte ich mit Antiquitschbleche montiert und zusätzlich Kupferpaste hinten drauf getan.

Was meint ihr, ist das Klackern durch die Bremsbeläge zu begründen oder was könnte es noch sein? Der Klang ist etwas hart und läßt sich am besten mit einem TACK beschreiben.

LG Enrico

Hallo,

beim Ventileeinstellen hast du evtl. den Vergaser etwas zur Seite geschoben (es ist ja doch recht eng durch die Inspektionklappem). Dadurch kann die vorgeschädigte Vergasermuffe vollends eingerissen sein, was die Theorie mit der Falschluft untermauert.

Wegen des Geräusches: Hier würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen, wenn im normalen Betrieb nichts zu hören ist. Evtl. entsteht durch die Barrieren in der Baustelle einfach eine ungünstige Schallbrechung, die dich dann das TACK-Geräusch hören lässt.

Viele Grüße, Christian