Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Hilfe zur Selbsthilfe am Leonardo 250 /300

Moderator: Leofreund

willybauss
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Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von willybauss »

Sicher gibt es bereits zig Themen dieser Art. Dennoch will ich hier meine Lösung schildern, da sie mit Sicherheit bisher noch nicht vorkam.

Das Problem dürfte allgemein bekannt sein: Nach kurzer Standzeit (1 -2 Tage) springt der Leo problemlos nach sehr kurzer Betätigung des Anlassers an. Wenn er länger steht klappt das zunehmend schlechter. Nach 2 Wochen Stillstand helfen bei mir auch die üblichen Tricks nicht mehr: einen (Schlauch) blasen, Roller zur Seite kippen, vor dem Starten mehrfach am Gasgriff drehen, ... Es bedarf dann einer größeren Menge Starthilfespray, das in den abgeschraubten Luftfilterdeckel gesprüht wird. Diese Prozedur wird mehrfach wiederholt, da er immer wieder aus geht, sobald der Spraydunst aufgebraucht ist.

Bei mir kommt noch hinzu, dass die Batterie alle paar Jahre die Grätsche macht. Man fährt mit guter Batterie 2 - 3 Jahre, dann fängt sie an zu schwächeln, und dann klappt das mit dem mehrfachen Starten nur noch sehr bedingt (ja, ich lade sie, wenn nötig und kontrolliere auch den Säurestand - trotzdem ist es so). Mit sinkender Leistung der Batterie sinkt dann natürlich auch die Spannung während des Anlassvorgangs, womit wiederum weniger Spannung für die Zündspule zur Verfügung steht. Eine Spirale nach unten beginnt ... Diesen Ärger tut man sich dann weitere 1 - 2 Jahre an, bevor man wieder eine neue Batterie kauft.

Ich war's leid und habe mir - eigentlich nur wegen der Lebensdauerversprechungen - eine Lithiumbatterie gekauft. Ich weiß ja, dass ich Startprobleme habe, deshalb gleich eine Nummer größer gekauft: http://www.ebay.de/itm/391388142363 . Diese Batterie ist in Länge und Breite mit der Leo-Batterie identisch, aber ca. 3 cm niedriger.

Gekauft, geladen (Labornetzteil, Spannung auf max. 14,7 V eingestellt, Strombegrenzung auf 2,5A), eingebaut und gestartet. Ergebnis: Die Anlasserdrehzahl ist deutlich höher als sie jemals mit irgendeiner Bleibatterie war, auch im Neuzustand. Die Spannung bleibt also auch unter hoher Stromabgabe stabil. 2. Ergebnis: überraschenderweise sprang der Roller trotz 2 Wochen Standzeit nach ein paar Sekunden an (ich hatte vorher 3 mal am Gasgriff gepumpt). Er ging dann zwar auch gleich wieder aus, aber beim 3. Anlauf fiel er sofort in stabilen Leerlauf. Das spontanere Anspringen führe ich darauf zurück, dass der Zündfunke wegen der höheren Spannung beim starten besser ist.

Ich habe jetzt keine Vergleichsmessungen der Spannung oder sonstwas gemacht, aber für mich ist diese Batterie ein enormer Fortschritt. Ich bin gespannt, wie sie sich im Lauf der Zeit schlägt. Momentan bin ich jedenfalls begeistert.
Karlos
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Karlos »

Hallo Willybaus,
die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Im Winter ist das Problem allerdings noch da, allerdings
nicht so krass.

Gruß,
Karlheinz
Leo01
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Leo01 »

Hallo Willy,
darf ich nach der Langzeiterfahrung mit der Lipo- Batterie fragen.
Springt er heute nach längerer Standzeit immer noch gut an?
Hast Du ein spez. Ladegeräte für die Lipo?

Danke und Gruß
Stefan
willybauss
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von willybauss »

Momentan ist der Roller in der Winterpause. Danach musste früher erst mal die Batterie geladen werden. Mal schauen, wie das dieses mal ist. Vor März/April werde ich ihn sicher nicht bewegen.

Eigentlich braucht man für LiPo ein spezielles Ladegerät. Normale Bleibatterie-Ladegeräte beschädigen LiPo-Batterien. Ich habe statt dessen bei der Erstladung ein normales Werkstattnetzgerät mit einstellbarer Spannungs- und Strombegrenzung genommen.
Leo01
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Leo01 »

Hallo und vielen Dank für die Antwort.
Wäre schön, wenn Du am Ende der Winterpause von deinem Startversuch am Leo berichtest.

Gruß
Leo01
willybauss
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von willybauss »

Ich hoffe, ich vergesse es nicht. :?
Leo01
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Leo01 »

Du denkst drann, wenn er nicht anspringt :lol:
willybauss
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von willybauss »

Leo01 hat geschrieben:Du denkst drann, wenn er nicht anspringt :lol:
Er springt an :D

Habe ihn jetzt aus der Winterpause erlöst. Mit Bleibatterie musste ich immer zuerst das LAdegerät bemühen. Ich habs jetzt einfach mal ohne probiert. Die Lithium-Batterie hat offenbar keine Ladungseinbußen über den Winter - Roller stand seit ca. September trocken, aber im Freien. Der Anlasser dreht genauso energisch durch wie oben beschrieben. Ebenfalls wie oben (von Karlos) beschrieben, sprang er nicht an. Ich habe dann

- 3 mal am Gasgriff gedreht
- Anlasser betätigt
- während des Anlassens dauerhaft Starthilfespray durch ein kleines Loch ins Luftfiltergehäuse geblasen

Das ging so ca. 30 Sekunden, in denen der Anlasser ohne Unterbrechung in den höchsten Tönen drehte. Dann sprang er tatsächlich an. Die ganzen Origen aus Batterie laden, orgeln, Batterie laden, orgeln, ... gehören der Vergangenheit an.

Zu erwähnen ist noch, dass ich vor der ganzen Prozedur die Bremsscheibe mit dem Multimaster abgeschliffen habe. Ich bin es leid, bei der ersten Frühjahrsausfahrt 10km ohne Bremswirkung durch die Gegend zu fahren. Ein Wunder, dass da nie was passiert ist ...
Karlos
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Karlos »

moin moin,
mein Leo ist jetzt in der Werkstatt, da er auch nach langen Fahrten und 1 stündiger Pause
nicht mehr schnell ansprang. Batteria ist neu, daran liegts nicht.
Ich werde berichten, was es war.

Gruß,
Karlheinz
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Karlos »

Bei meinem Leo wurde der Vergaser gereinigt und der Zündkerzenstecker gewechselt.
Er spingt jetzt an wie ein neu gekauftes Fahrzeug.

Gruß,
Karlheinz
willybauss
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von willybauss »

Lass ihn mal 14 -tage stehen und versuche es dann nochmal. Wenn es dann immer noch so toll ist, dann glaube ich, dass es die Ursache war.
Karlos
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Karlos »

Der Roller sprang vorher schon nach einem Tag nicht mehr an.
Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Im Winter wird der Roller allerdings noch besonders auf die Probe gestellt.

gruß,
karlheinz
Freiflug
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Freiflug »

Hatte nach dem Winterschlaf natürlich auch erstmal Probleme mit dem Starten.

Geholfen hat die Zündkerze rauszudrehen und zu reinigen. Danach sprang er direkt an...

Tüv war auch fällig und ohne weitere Probs machbar. Wie beim Vorführeffekt ist mir beim Aufbocken in der Tüvhalle der angerostet Trettarm des Hauptständers abgebrochen :) zum Glück ist das nicht relevant!

Meint bzw weiß einer von euch ob der Ständer der Yamaha Majesty identisch ist? Komme darauf weil der Ständer ja am Motor montiert ist und der Motor ja gleich ist. :roll:

Den Majesty Ständer gibts zu Hauf auf Ebay, für die Leo jedoch keine Chance!!! :twisted:

Danke und Grüße

David
Karlos
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von Karlos »

Hallo Willi,
ich wollte einfach nochmal nach deiner Erfahrung mit der neuen Batterie fragen.
Bei mir wurde zwar der Vergaser gereinigt, die Startschwierigkeiten nach einer Woche
sind dadurch aber nicht verschwunden. Falls du empfiehlst, werde ich wohl die stärkere Batterie kaufen,
denn es liegt anscheinend nur an ein bischen mehr Power, das man braucht beim starten.

Gruß,
Karlheinz
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Re: Startprobleme nach langer Standzeit - meine Lösung

Beitrag von willybauss »

Hallo Karlheinz,
ich habe es nach dem Winter noch nicht probiert. Aber Ende des letzten Jahres waren auch nach einer Woche Standzeit die Startprobleme noch vorhanden. Die Batterie hilft lediglich, den Startvorgang dennoch erfolgreich zu gestalten, weil sie bei längerem "orgeln" besser durchhält und auch nach Minuten noch volle Spannung liefert.

Irgendwo hatte ich mal gelesen, die Vergasermembrane könnte schuld sein. Ich muss mich jetzt langsam entscheiden, ob ich mir deren Austausch antue/zutraue oder ob ich einfach auf nen Burgman 650 wechsle.

Gruß
Willy
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