Simmeringwechesel Kurbelwelle

Hilfe zur Selbsthilfe am Leonardo 150

Moderator: chris84

Corsy22
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Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Corsy22 »

Hi,

Mein Leo verliert an der Kurbelwellenachse Öl und das nicht zu knapp! Gehe davon aus, dass der Simmering im Eimer ist, wobei ich den Motor extra wegen Wartungsarbeiten ausgebaut hatte und er verrückterweise davor problemlos lief.
Wie wechsel ich den nun diesen Simmering? Muss ich dafür den Motor komlett zerlegen oder ist das auch irgendwie von außen zu machen?
Wie kann es überhaupt dazu kommen, schließlich war der Motor ja überhaupt nicht in Betrieb.
Wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen könnte:)
Zuletzt geändert von Corsy22 am 6. März 2007, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
Christian
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Christian »

Hallo,

der Motor kann eingebaut bleiben. Um an den Ring heranzukommen, musst du die Vario-Abdeckung und den treibenden Variator abbauen.

Danach liegt der Ring vor dir. Herausziehen kannst du ihn evtl. mit zwei kleinen Holzschräubchen, die du in den Ring reindrehst und ihn dann mit zwie Zangen herausziehst.

Ganz egal, wie du ihn heraus bewegst: Auf keinen Fall die Lauffläche an der Kurbelwelle zerkratzen!

Grüße,

Christian
Leo1 150, silber, Baujahr 97, mit 30.000 km und rätselhaften Steuerkettenriss
Corsy22
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Corsy22 »

Danke schonmal für die Hilfe! Allerdings bekomme ich keine Schraube in den Ring gedreht (Unter dem Gummi liegt Metall), so dass ich keine Ahnung hab, wie ich den rausziehen soll?
Tipps, Vorschläge? ?(
LG
chris84
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von chris84 »

ich hab grad mal nen Blick ins Motorwerkstattbuch geworfen, da steht nicht drin wie man den Ring ohne Motorzerlegung rausnimmt, ich bin mir aber sicher dass es geht ;)

wenn man keinen Angriffspunkt zum hebeln o.ä. findet... Vielleicht lässt sich mit einem Dremel o.ä. ein (oder zwei) Löcher in den Ring bohren um dann dort schrauben reinzudrehen....
hier ist etwas Kreativität gefragt :D
"wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden ... wir müssen es nur öfter nutzen" ;-)
Corsy22
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Corsy22 »

Hmm...ok. Dann warte ich erstmal bis der Ersatzring da ist, damit ich weiß, wie tief ich überhaupt bohren darf. Gebe euch auf jeden Fall Bescheid, wie alles gelaufen ist:)
Schon verwunderlich, dass der überhaupt kaputt ist. Nicht, dass dann das Wellenlager auf der Antriebsseite dahinter auch schon hinüber ist? Zudem hab ich an dem Ring und überhaupt an der ganzen Welle nicht gearbeitet...und vor dem Ausbau lief der Motor eigentlich sauber....sehr kurios das alles...wenn ich nicht irgendeinen Fehler beim Wiedereinbau gemaucht habe?(

Fahre jetzt erstmal mit dem Ersatzmotor aus meinem alten leo.
chris84
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von chris84 »

du hattest die Kurbelwelle draußen?

im Motorwerkstatthandbuch steht dass in diesem Falle dieser Simmerring immer gewechselt werden MUSS. Ich weiß aber nicht warum... könnte am aufbau des Rings liegen...
"wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden ... wir müssen es nur öfter nutzen" ;-)
Christian
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Christian »

Hallo,

bevor su die beiden Schrauben an gegenüberliegenden Seiten eindrehst, musst du ein kleines Loch bohren. Vorsichtig und nicht zu tief.

Es gibt auch spezielle WD-Ring-Auszieher, die aber für die einmalige Anwendung zu teuer sind (passen nur für eine WD-Ring-Größe).

Wenn du den Motor auseinander hattest, so ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass beim Einsetzen der Kurbelwelle die Dichtlippe des WD-Rings "umgekrempelt" wurde.
Das ist mit mal bei einem getriebeseitigen WD-Ring bei einem Auto passiert - ich durfte den Motor nochmal ausbauen.

Deshalb unbedingt darauf achten, das beim Zusammenbau die Dichtlippe nicht "umkrempelt".
Ich benutze bei "schwierigen" Fällen selbstgebaute Montagehülsen aus PET-Flaschen.

Grüße,

Christian
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Leofreund »

Moin,
eingelaufene Simmerringe, gesetzte Dichtungen sind immer zu wechseln wenn Mann/Frau sicher gehen will das alles dicht ist . Meist kann die alte Dichtung wieder verwendet werden, weil man sich aber nicht sicher sein kann wird gewechselt. Das freut die Hersteller und sie mache Reklame zum Wechseln.
Der Simmerring und seine Welle sind ein eingeschliffenes Team. Werden die einmal getrennt ist das wie Ehebruch, das passt meist nicht mehr zusammen. Die Dichtlippen sind abgeschliffen und das Gummi ist gealtert. Wird die Dichtfläche über eine Raue oder scharfe Kannte gezogen wird diese verletzt ;)

Die Idee mit einem Gewinde in die Schale des Simmerringes ist eine Möglichkeit ihn zu ziehen, mal schauen, reißen die Gew. aus kann als nächsten Werkzeug ein Haken in die Gew,-Bohrung gesteckt werden...

Gruß Reinhold
Zuletzt geändert von Leofreund am 8. März 2007, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.
LE0 2 , 250 ccm, Baujahr 1999, 40000 km Schwarzmet. H7/H4 Licht.

STANDARDFRAGEN werden auf meiner Webseite > http://www.aprilia-leonardo.de < beantwortet.


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Immer gute Fahrt wünscht dir Reinhold.
User gelöscht!

Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von User gelöscht! »

Hi,

habe es wie beschrieben durchgeführt. Wenn bei der
Aktion sehr gleichmäßig gezogen und nicht verkantet wird,
so ist das eine schnelle und auch sichere Angelegenheit.
Gleichemaßen können auch die Simmerringe der Stoßdämpfer
der Vorderachse erfolgreich entfernt werden.

Gruss
Gerhard
Corsy22
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Corsy22 »

Hi,

Nein, ich hatte die Kurbelwelle nicht ausgebaut und den Motor auch nicht geöffnet.
Werde jetzt erstmal versuchen den alten Ring zu ziehen sobald der neue da ist.
Wie ist das denn mit dem Einbau? Gibts da was besonderes zu beachten? Höre hier schon raus, dass das Arbeiten am WD-Ring ne knifflige und gefühlvolle Sache ist:)

Vielen Dank für die ausfühliche Hilfe an euch alle!
LG
User gelöscht!

Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von User gelöscht! »

Hi Corsy22,

das ist kein großes Problem, da du
u.a. mit einem Holz mit Bohrung oder
einem Rohr den Simmerring einpressen
kannst.
Ggf. die Fläche der Kurbelwelle abkleben
nachdem der S-Ring positioniert wurde.

Gruss
Gerhard
Christian
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Christian »

Hallo,

die Firma Freudenberg hat oder hatte auf ihrer Website ein 40-seitiges PDF zum Thema "Fehlerursachen bei vorzeitigem Verschleiß von WD-Ringen".
Daran sieht man, dass die Sache ein wenig knifflig ist.

Benutzt du einen originalen Ring als Ersatz, scheiden 70-80 % aller Fehlerursachen (Material, Drallart, Staubschutzlippe usw.) schon mal aus.

Dann musst du den neuen Ring nur noch gleichmäßig und ohne zu verkanten auf die geölte Kurbelwelle stecken und in seinen Sitz einpressen.

Als Druckstück benutze ich sog. Friatherm-Fittings (Muffen). Das sind Kunststoff-Muffen, wie es praktischer Weise in vielen Durchmessern gibt.

Grüße,

Christian
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Leofreund
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Leofreund »

Ich habe noch einmal nachgelesen.

Einbau:
Peinliche Reinigung aller Flächen.
Simmerring Innen uns Außen gut einfetten.
Motorwelle einfetten. Die Dichtlippe darf auf keinem Fall beschädigt werden [img]mad.gif[/img]
S-Ring gleichmäßig in den Sitz einpressen, mit passendem Rohr...

Ein Simmerring verschleißt schneller als erwartet, wenn motorseitig ein Überdruck vorhanden ist. Darum die Kurbelraumentlüftung reinigen.


Gruß Reinhold
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von Corsy22 »

Kurbelraumentlüftung säubern:)?
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Re: Simmeringwechesel Kurbelwelle

Beitrag von chris84 »

jo, das is der Schlauch, der vom Ventildeckel zum Ansaugschlauch vorm Vergaser führt. Ist der Verstopft baut sich mit jeder Kolbenbewegung überdruck im Kurbelgehäuse auf, und der überdruck drückt den Simmerring raus...
"wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden ... wir müssen es nur öfter nutzen" ;-)
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